Was ist Ayurveda und was hat es mit Yoga zu tun?
Muss ich etwas über Ayurveda wissen, um Yoga zu praktizieren?
Was ist das Dosha-System?
Das Thema ist sehr breit gefächert und ein Blog-Beitrag reicht nicht aus, um in die Tiefe zu gehen und alle Fragen zu beantworten, aber er wird Ihnen hoffentlich einige Grundkenntnisse vermitteln und den Anstoß geben, dieses uralte und kraftvolle Selbstheilungssystem weiter zu erforschen und zu studieren.
Ayurveda und seine Bedeutung
Das Wort Ayurveda kommt aus dem Sanskrit und bedeutet “Wissenschaft des Lebens”.
Ayu bedeutet “Leben” oder “tägliches Leben”, und Veda ist “Wissen”.
Sie ist das Wissen um die Erhaltung der Gesundheit im täglichen Leben und gilt als die älteste bekannte Form der Gesundheitsfürsorge der Welt.
Ayurveda wurde erstmals in den Veden aufgezeichnet, der ältesten Schicht der Sanskrit-Literatur und den ältesten Schriften des Hinduismus.
Dieses ganzheitliche Heilsystem wurde zusammen mit Yoga in Indien entwickelt.
Sein Ziel ist es, Gesundheit zu erlangen, indem man auf Gleichgewicht und Harmonie mit der Natur hinarbeitet.
Die Dreifaltigkeit des Lebens
Ayurveda, Yoga und Tantra sind die uralten Lebensdisziplinen, die in Indien seit Jahrhunderten praktiziert werden.
Yoga ist die Wissenschaft von der Vereinigung des Göttlichen mit der Wahrheit, Tantra ist die Methode zur Kontrolle der Energie, die die Vereinigung mit der Wahrheit herbeiführt, und Ayurveda ist die Wissenschaft vom Leben, die von jedem zur Erlangung einer guten Gesundheit praktiziert werden kann.
Der Zweck jeder Praxis ist es, dem Einzelnen zu helfen, Langlebigkeit, Verjüngung und Selbstverwirklichung zu erreichen.
Laut Dr. Vasant Lad, einem Praktiker und Professor für ayurvedische Medizin seit mehr als 50 Jahren, ist Ayurveda das Fundament, Yoga der Körper und Tantra der Kopf.
Sie bilden eine voneinander abhängige Dreifaltigkeit des Lebens, was bedeutet, dass unsere Gesundheit von der Praxis dieser drei abhängt.
Die fünf Elemente
Am Anfang existierte die Welt in einem unmanifestierten Zustand des Bewusstseins, einer Energie, die sich in fünf Elementen manifestierte: Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde.
Aus diesem Zustand heraus manifestierten sich die subtilen Schwingungen des kosmischen Klangs ‘aum’, und aus dieser Schwingung entstand zunächst das Element Äther.
Aus dem Äther entstanden aufgrund seiner Bewegung und Reibung Luft und Feuer.
Aus dem Feuer verflüssigten sich bestimmte Elemente und bildeten das Element Wasser, das sich dann verfestigte und die Moleküle der Erde bildete.
Aus der Erde wurden alle organischen Lebewesen und anorganischen Substanzen erschaffen.
Diese fünf Grundelemente sind in aller Materie vorhanden, und da sie aus dem kosmischen Bewusstsein entstanden sind, sind Energie und Materie eins.
In unserem Körper entsprechen die fünf Elemente unseren fünf Sinnen:
- Der Äther ist mit dem Hören verbunden → das Sinnesorgan ist das Ohr und es drückt sich durch Sprache aus.
- Luft hat mit dem Tastsinn zu tun → das Sinnesorgan ist die Haut und das Aktionsorgan ist die Hand.
- Feuer ist mit dem Sehen verbunden → das Sinnesorgan und das Aktionsorgan sind die Augen.
- Wasser ist mit dem Geschmacksorgan verbunden → das Sinnesorgan ist die Zunge.
- Die Erde ist mit dem Geruchssinn verbunden → das Sinnesorgan ist die Nase.
Wenn diese Elemente im Gleichgewicht sind, erleben wir eine harmonische Beziehung mit dem kosmischen Bewusstsein, und das ist das Ziel von Ayurveda.
Das Tridosha-System
Die fünf Elemente manifestieren sich im menschlichen Körper über drei grundlegende Energien oder Prinzipien, die die Funktion unseres Körpers auf der physischen und emotionalen Ebene steuern.
Jeder Mensch hat ein einzigartiges Gleichgewicht zwischen diesen drei Energien.
Bei manchen Menschen überwiegt eine dieser Energien, während andere eine Mischung aus zwei oder mehr haben.
Wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten sind, tragen sie zur Entstehung von Krankheiten bei.
Laut Ayurveda ist die erste Voraussetzung für die Heilung das Verständnis des Tridosha-Systems.
Vata
Das Vata Dosha besteht aus Luft und Äther.
Es steuert die Atmung, das Blinzeln der Augenlider, die Bewegungen in den Muskeln und Geweben und alle Ausdehnungen und Kontraktionen.
Vata steuert auch Gefühle wie Nervosität, Angst und Schmerz.
Menschen mit Vata-Konstitution haben einen eher leichten Körper, dünne Knochen und trockene Haut und Haare.
Sie bewegen sich oft schnell und sprechen schnell.
Wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten, können sie Gewicht verlieren, Verstopfung bekommen und eine Schwäche des Immun- und Nervensystems aufweisen.
Sie neigen dazu, gesprächig, enthusiastisch, kreativ, flexibel und energiegeladen zu sein.
Wenn sie jedoch aus dem Gleichgewicht geraten, können sie auch leicht verwirrt und überfordert sein, Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren und Entscheidungen zu treffen, und schlecht schlafen können.
Dies wird deutlicher, wenn sie unter Stress stehen.
Emotional werden sie durch kühle Emotionen wie Sorgen, Furcht und Angst herausgefordert.
Pitta
Das Pitta-Dosha besteht aus Feuer und Wasser, wobei das Feuer überwiegt.
Es regelt die Verdauung, Absorption, Assimilation, Ernährung, den Stoffwechsel, die Intelligenz und das Verständnis.
Menschen mit der Pitta-Konstitution fühlen sich eher warm und haben eine etwas fettige Haut, durchdringende Augen und scharfe Gesichtszüge.
Sie neigen zu mittlerem Gewicht und guter Muskulatur.
Wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten, neigen sie zu Durchfall, Infektionen, Hautausschlägen und Schwäche in Leber, Milz und Blut.
Sie sind sehr intelligent und scharfsinnig und neigen dazu, gute Redner zu sein.
Sie haben emotionale Tendenzen zu Hass, Wut und Eifersucht.
Kapha
Das Kapha Dosha besteht aus Wasser und Erde.
Es hält den Körper widerstandsfähig, gibt ihm biologische Stärke, Kraft und Stabilität.
Menschen mit Kapha-Konstitution haben schwere Knochen, einen geringen Stoffwechsel und eine große, gedrungene Statur.
Wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten, neigen Kapha-Personen zur Gewichtszunahme und neigen zu Schwächen in den Lungen und Nebenhöhlen, wo sich Schleim ansammelt.
Die schwere, stabile Natur von Kapha spiegelt eine stabile Persönlichkeit wider, die nicht anfällig für schnelle Schwankungen ist.
Menschen mit einer Kapha-Natur können sehr gut mit Stress umgehen und bemerken oft nicht einmal, dass er existiert.
Sie mögen keine Veränderungen, sind im Allgemeinen konservativ und würden es vorziehen, die Dinge so zu belassen, wie sie sind.
Wir alle sind eine Kombination aus den drei doshischen Energien.
Pitta ist unser Stoffwechsel, Kapha ist unsere Struktur und Vata ist die Mobilität, die Aktion und Leben in die Schöpfung bringt.
Ohne alle drei Energien könnten wir einfach nicht existieren.
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Sie können jederzeit einen klinischen Ayurveda-Spezialisten konsultieren, wenn Sie mehr wissen möchten.
Sie werden Sie von einem physischen, emotionalen und spirituellen Standpunkt aus beurteilen, um das Gleichgewicht und das Ungleichgewicht der Energien Ihres Körpers zu ermitteln.
Im Falle eines Ungleichgewichts wird er ein Behandlungsprogramm vorschlagen, das eine geeignete Ernährung, Kräuter, Aromen, Farben, Yoga und Meditation umfasst.
Ayurveda und Yoga
In Indien gelten Ayurveda und Yoga als Schwesterwissenschaften.
Sie studieren zuerst Ayurveda, weil es die Wissenschaft des Körpers ist, und erst wenn der Körper fit geworden ist, sind Sie bereit, die spirituelle Wissenschaft des Yoga zu studieren.
Die Vorteile von yogischen Praktiken helfen, die Neurohormone und den Stoffwechsel ins Gleichgewicht zu bringen und den endokrinen Stoffwechsel zu verbessern, was eine Stärkung gegen Stress bedeutet.
Asana und Bewegungen bewegen Energien, die sich in den Energiezentren angesammelt und stagniert haben. Basierend auf unserer Konstitution und unseren Ungleichgewichten gibt der Ayurveda daher an, welche Art von Yoga für jeden Menschen geeignet ist.
Eine Pitta-Person sollte zum Beispiel keinen Kopfstand machen Kopfstand länger als eine Minute machen, da sie sonst geistig verwirrt sein könnten.
Ein Vata-Mensch sollte keinen Schulterstand über einen längeren Zeitraum machen, da diese Pose zu viel Gewicht auf den siebten Halswirbel bringt, der sehr empfindlich ist, und die zarte Knochenstruktur von Vata eine Verschiebung der Wirbelsäule verursachen kann.
Ein Kapha-Mensch sollte die versteckte Lotus-Pose nicht über längere Zeit einnehmen, da diese Haltung direkten Druck auf die Nebennieren ausübt.
VATA während der Herbstsaison ausgleichen
Jede Jahreszeit hat ein vorherrschendes Dosha, und der Herbst vereint alle Eigenschaften von Vata: Die Blätter an den Bäumen beginnen zu vertrocknen, und das Wetter wird kälter und windiger.
Wir beginnen, uns kälter und weniger geerdet zu fühlen, und unsere Haut und Haare werden trockener, selbst wenn Vata nicht unsere vorherrschende Konstitution ist.
Um uns geerdet und ausgeglichen zu halten, können wir kleine Rituale in unseren Tagesablauf einbauen und uns auf geerdete Asanas konzentrieren.
1. Vermeiden Sie anregende Nahrungsmittel und Getränke wie dunkle Schokolade, Kaffee, schwarzen Tee und andere koffeinhaltige Nahrungsmittel, da sie das Nervensystem, das für Vata zuständig ist, anregen.
Trinken Sie stattdessen beruhigende Getränke wie Kamillentee, Lavendeltee und frischen Ingwertee.
2. Führen Sie täglich vor dem Duschen eine Massage mit warmem Sesamöl durch.
3. Tragen Sie kräftige und warme Farben, Rot, Gelb und Orange.
Verbrennen Sie wärmende, erdende, süße Parfümöle (z.B. Lavendel).
4. Bewegen Sie sich langsamer, sprechen Sie langsamer, essen Sie langsamer und tun Sie eine Sache nach der anderen, vermeiden Sie Multitasking.
Üben Sie langsames Nadi Shodhana Pranayama und langsame wärmende Yoga-Asanas, die erdend und stärkend wirken, in einem warmen Raum.
Wir empfehlen Restorative Yoga, Shavasana und Yoga Nidra.
Marianna praktiziert seit mehr als acht Jahren Yoga und hat 2020
die 200h Yogalehrer-Ausbildung in Vinyasa bei YogaMoves in Utrecht abgeschlossen.
Ihre Leidenschaft ist es, Yoga mit anderen zu teilen, nachhaltiger zu leben,
und zu reisen.
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